Elektrische Lokomotive Ae 6/6 (Städte-Lokomotive) der SBB von Swimo
Betriebsnummer 11495 mit dem Wappen der Stadt Bülach
Besonderes: Märklin-Motor und -Getriebe, Chassis und Aufbau ebenfalls von Märklin (Katalog-Nr. 3050), 1-motorig, Anschriften sowohl mit Ätzteilen als auch mit Decals angebracht, 2 Märklin-Pantos
Interessanterweise hat Märklin mit seinem Modell 3050 der Gotthardlokomotive Ae 6/6 die Kantonsvariante, also mit der gediegenen Chromverzierung, gewählt, obwohl bei den SBB lediglich 25 Exemplare dieser Variante verkehrten. Die sog. Städtelok ist eigentlich wesentlich häufiger - von ihr existierten 95 Exemplare - und wurde sträflich vernachlässigt. Das Modell 3050 (Betriebsnr. 11414, Wappen "Kt. Bern") wurde ab 1964 in Riesenauflagen produziert, die erste Städtelok mit Katalog-Nr. 3350 (Betriebsnr. 11439, Schaffhausen) eroberte ab 1985 die Kinderzimmer.
In der Zwischenzeit hatten sich die Modellbahner mit der Kleinserie von SWIMO zu begnügen. Aufbauend auf dem bewährten Innenleben (Motor, Getriebe, Umschalter, Beleuchtung) des Märklin-Modells wurden am Gussgehäuse die Chrom-/Silberstreifen abgeschliffen, die Gehäuse neu lackiert und Ätzteile (Anschriften SBB-CFF-FFS, Wappen, Betriebsnummer) angebracht. Vereinzelte Anschriften sind mit Decals gemacht.
Für die Lackierung wurde ein dunkles Grün gewählt, das Dach, das beim Basismodell silberfarben ist, wurde grau (gealtert) ausgeführt. Ob der Farbentscheid richtig war? Mutig war er sicher. Meines Erachtens wäre der Absatz wohl grösser gewesen, wenn für die Lackierung die Farben der Basis-Lok 3050 (also helles Grün und silberfarbenes Dach) gewählt worden wären. Die Lok wäre dann für die eingeschworenen Märklinisten farb-kompatibler zur 3050 gewesen.
In einem Inserat im Eisenbahn-Amateur (04/1980) wird die Ae 6/6 zum ersten Mal angeboten: 12 verschieden Wappen, lieferbar in Gleich- und Wechselstrom, Verkaufspreis von CHF 378.00, Auslieferung nicht über den Fachhandel, sondern im Direktvertrieb von Swimo. 1985 sind es bereits 34 Wappen und Betriebsnummern.
Die Loks sind selten und kaum auf Börsen und im Occasionshandel anzutreffen. Nach Aussage von Willy Meier wurde die Ae 6/6-Städtelok lediglich in etwa 20 Exemplaren hergestellt. Grund für diese geringe Auflage waren technische Probleme beim Abfräsen der Silberstreifen der Märklin-Lokomotive.