Swimo bzw. Swissmodell - Willy Meier, Kaufdorf BE
SWIMO ist die Kurzform von Swissmodell, einer Firma, die von Willy Meier geführt und von 1977 bis 1994 in Kaufdorf BE domiziliert war. Ursprünglich war Willy Meier mit dem Namen „Swissmodell“ auf den Markt gekommen. Das Wort „Swiss“ war aber nicht erlaubt, weder für Marke noch für eine AG. „Modell“ war ebenfalls nicht erlaubt für eine Marke, da es ein Allgemein-Begriff war. So hat er 1982 je die Hälfte genommen und daraus „SWIMO-Modell AG“ gemacht und "SWIMO" als Marken-Namen.
Swimo baute in erster Linie Grundmodelle von Märklin und HAG um. Zu rund 75 Prozent wurden Wechselstrom-Modelle nachgefragt. Priorität hatten gute Laufeigenschaften auf dem 36-cm-Radius der M-Geleise von Märklin. Saubere Verarbeitung war selbstverständlich, die Beschriftungs-Arten haben sich dann im Laufe der Jahre den technischen Möglichkeiten angepasst und verändert. Willy Meier hat bei seinen Produktionen immer sehr grossen Wert auf Teamarbeit gelegt. So arbeitete er unter anderem mit Paul Bebi, Loki-Spengler, Rudolf Walther, Werner Gahler (Hag), Morep/mtr, André Clénin, Urs Galliker, Rudolf Braun (Arwe/Noch), SMF Varese, Band-Genossenschaft Bern und weiteren Modellbahn-Enthusiasten zusammen.
Später sind auch Eigen-Konstruktionen wie die BLS Ae 6/8, SBB Ae 3/5 und der BLS-Steuerwagen entstanden. Die Ausführungen in Wechselstrom haben immer Priorität gehabt. Die destruktive Modell-, Qualitäts- und Preis-Politik von Roxy sowie persönliche Rückschläge haben dazu geführt, dass 1990 die Modellbahn-Produktion eingestellt und 1994 das Business mit Modell-Eisenbahnen komplett aufgegeben wurde.
Das Ende von Swimo sieht Willy Meier so: "ROXY als Billigmarke hat uns zu 100% kopiert und uns damit - nebst anderen Faktoren - das Rückgrat gebrochen. Wir alle haben das Ganze als Hobby nebenbei gemacht; Roxy hauptamtlich und angeblich professionell, daher waren die Leute von Roxy viel schneller. Sie sind dann mit einem Billig-Produkt vor uns auf den Markt gekommen. Die Loks sind allerdings schlecht gelaufen; aber der Hobby-Bähnler hatte dann kein Geld mehr gehabt für das bessere SWIMO-Modell… Trotzdem ist Roxy dann wegen seiner Billig-Preis-Politik pleite gegangen. Statt 1000 SBB-Ae 3/5 habe ich nur 300 gemacht, dasselbe mit dem BLS-Steuerwagen. Und so hat sich das ganze Betriebs-Kapital (...) in Nichts aufgelöst…"
Die Spritzarbeiten bei den Swimo-Fahrzeugen wurden von Romeo Pianezzi (früher Swisstoys) erledigt, bei den Pantos wurden häufig Produkte von Sommerfeldt verwendet und die Ätz-Tafeln der Loks stammten von Henrik Prätorius aus Dänemark.
Die Firma Swimo AG existiert immer noch, aber in anderen Produkte-Bereichen.
Quellen: Mailverkehr zwischen dem Sammler R.H. und Willy Meier im Dezember 2018, Gesprächsrunde mit Willy Meier und den Sammlern R.H. und H.O. am 4.3.2019 sowie HAG-Forum (für den Zugang zu den interessanten Swimo-Informationen ist eine Registrierung erforderlich, welche ohnehin empfohlen wird)
Swimo-Modelle sind in der Regel gesuchte Sammlermodelle für eine kleine Gemeinde von Liebhabern dieser Umbauten. Hier eine kleine Auswahl von Swimo-Modellen:
Ae 3/6 I der SBB grün "Sécheron"
Doppeltriebwagen ABFe 4/8 der SBB
Dampfschneeschleuder Xrot 100 der SBB
Schienentraktor Te 101 der SBB mit Geisterwagen
Re 6/6 der SBB (in verschiedenen Versionen)
Doppeltriebwagen ABFe 4/8 der BLS
Nicht zu eigentlichen Swimo-Modellen zählt die Dummy-Version 3 des Goldküstenexpresses von HAG. Mit Sicherheit aber stammt er als Kundenauftrag aus der Spezial-Eisenbahnmodell-Werkstatt von Willy Meier.